Anzahlungen nach der Mehrwertsteuersenkung - Was müssen Unternehmen beachten?

Die Schwierigkeit in Verbindung mit Anzahlungen besteht darin, dass es unterschiedliche Fallgestaltungen geben kann, die umsatzsteuerlich unterschiedlich zu behandeln sind. Entscheidend ist in diesem Zusammenhang immer, wann die jeweilige Leistung oder Teilleistung erbracht wird und wann die Anzahlungen geflossen sind. Wir stellen die verschiedenen Fallkonstellationen und ihre Konsequenzen nachfolgend in kompakter Form in einer Tabelle dar.

Informationen dazu, wann eine Leistung ausgeführt ist, finden Sie auf unserer Hauptseite zur Mehrwertsteuersenkung.

Unternehmer U hat eine Leistung gegenüber seinem Kunden K erbracht, für die er am 15.05.2020 von K eine Abschlagszahlung erhalten hat. Die Leistung des U wurde am 29.06.2020 endgültig fertig gestellt / erbracht.

Wie muss die Schlussrechnung (Endabrechnung) des U gegenüber K in Bezug auf die Höhe des anzuwendenden Steuersatzes aussehen?

Unternehmer U hat eine Leistung gegenüber seinem Kunden K erbracht, für die er am 16.07.2020 von K eine Abschlagszahlung erhalten hat. Die Leistung des U wurde am 01.08.2020 endgültig fertig gestellt / erbracht.

Wie sollte die Schlussrechnung (Endabrechnung) des U gegenüber K in Bezug auf die Höhe des anzuwendenden Steuersatzes geschrieben werden?

Unternehmer U hat eine Leistung gegenüber seinem Kunden K erbracht, für die er am 15.06.2020 von K eine Abschlagszahlung erhalten hat. Die Leistung des U wurde am 01.08.2020 endgültig fertig gestellt / erbracht.

Wie sollte U die Schlussrechnung (Endabrechnung) gegenüber K in Bezug auf die Höhe des anzuwendenden Steuersatzes schreiben?

Unternehmer U hat eine Leistung gegenüber seinem Kunden K erbracht, für die er am 15.06.2020 von K eine Abschlagszahlung erhalten hat. Die entsprechende Anzahlungsrechnung hatte U bereits am 10.06.2020 mit einem Steuersatz von 16% an K geschrieben, da sich beide sicher waren, dass es sowohl zur temporären Mehrwertsteuersenkung als auch zur Leistungsausführung im zweiten Halbjahr 2020 kommen würde. Die Leistung des U wurde – wie geplant – am 01.08.2020 endgültig fertig gestellt / erbracht.

Schlussrechnung (Endabrechnung) des U gegenüber K: Wie muss sie in Bezug auf die Höhe des anzuwendenden Steuersatzes aussehen?

Unternehmer U hat eine Leistung gegenüber seinem Kunden K erbracht, für die er am 02.01.2021 von K eine Abschlagszahlung erhalten hat. Die Anzahlungsrechnung hatte K am 23.12.2020 geschrieben. In dieser hatte er 19% Umsatzsteuer ausgewiesen. Schließlich wusste er zu diesem Zeitpunkt bereits, dass seine Leistung erst in 2021 ausgeführt sein würde. Die Leistung des U wurde am 15.04.2021 endgültig fertig gestellt / erbracht.

Wie sollte U seine Schlussrechnung (Endabrechnung) an K in Bezug auf die Höhe des anzuwendenden Steuersatzes formulieren?

Unternehmer U hat eine Leistung gegenüber seinem Kunden K erbracht, für die er am 15.08.2020 von K eine Abschlagszahlung erhalten hat. Die entsprechende Anzahlungsrechnung hatte U am 15.07.2020 mit einem Steuersatz von 16% an K geschrieben. Die Leistung des U wurde am 01.02.2021 endgültig fertig gestellt / erbracht.

Wie muss die Schlussrechnung (Endabrechnung) des U aussehen?

Unternehmer U hat eine Leistung gegenüber seinem Kunden K erbracht, für die er am 15.12.2020 von K eine Abschlagszahlung erhalten hat. Die entsprechende Anzahlungsrechnung hatte U bereits am 10.12.2020 mit einem Steuersatz von 19% an K geschrieben, da sich beide sicher waren, dass es zur Leistungsausführung erst im ersten Halbjahr 2021 kommen würde. Dann würde schließlich die temporäre Mehrwertsteuersenkung nicht mehr zur Anwendung kommen. Die Leistung des U wurde – wie geplant – am 01.03.2020 endgültig fertig gestellt / erbracht.

Wie sollte die Schlussrechnung (Endabrechnung) des U aussehen?